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Mentoring-Programm
Etablierung eines Mentoring-Programms der DGfE-Sektion Schulpädagogik
Das Mentoring-Programm der DGfE-Sektion Schulpädagogik bietet Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen eine Unterstützung und beratende Begleitung für ihre wissenschaftlichen Laufbahnen. Fachkundige und erfahrene Professor:innen oder Post-Docs werden als Mentor:innen mit Wissenschaftler:innen in der Prae- oder Post-Doc-Phase zusammengebracht. In einem vertraulichen Kontext und mit einem ,Blick von außen‘ kommen Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen über strukturelle Herausforderungen akademischer Karrierephasen mit den Mentor:innen ins Gespräch. Themen können das (aktuelle) Forschungsprofil, die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, Zielperspektiven hinsichtlich Publikationen und Projekten, Netzwerken (z. B. auf Tagungen und Gesellschaftsabenden) oder auch die Entwicklung beruflicher Alternativen sein. Das Besondere und der Mehrwert dieses Mentoring-Programms gegenüber anderen schon bestehenden Programmen liegt dabei im Fachbezug bzw. der Fachspezifik, sodass fachspezifische Bedingungen des Wissenschaftsbetriebs Berücksichtigung im Mentoring finden können.
Das Mentoring-Programm ersetzt weder ein Betreuungs- noch ein Vorgesetztenverhältnis. Auch handelt es sich nicht um eine Krisenintervention oder -prävention, in der Konflikte (z. B. mit Vorgesetzten) bearbeitet werden. Weiterhin dient das Mentoring-Programm nicht dazu, die wissenschaftliche Laufbahn der Mentees zu bewerten, sondern beratend zu begleiten, ebenso wenig wie es einem direkten Netzwerken zwischen Mentor:innen und Mentees dient.
Da das Mentoring-Programm zudem für alle Beteiligten eine Nebentätigkeit darstellt, ist auch darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um eine professionelle Beratung handelt, wie sie ausgebildete Coaches etc. anbieten.
Das Mentoring befindet sich bis September 2027 in einer ersten Erprobungsphase; im Anschluss wird das Mentoring reflektiert und es wird zusammen mit dem Sektionsvorstand über die weitere Ausgestaltung des Mentorings beraten. Koordiniert wird das Mentoring von einem Koordinationsteam, das grundsätzlich eigenständig operiert, aber dem Sektionsvorstand Bericht erstattet. Ein Vorstandsmitglied sollte daher immer Teil des Koordinationsteams sein. Das Koordinationsteam hat professorale und nicht-professorale Mitglieder, wobei die Zusammensetzung nicht festgelegt und das Team offen für neue Mitglieder ist. Das Koordinierungsteam startet mit folgender Besetzung in die Erprobungsphase: Andrea Bossen, Petra Herzmann, Till-Sebastian Idel, Richard Lischka-Schmidt und Sven Pauling.
Wenn Du Interesse an einem Mentoring hast, dann fülle die Interessensbekundung aus und schicke diese per Mail an: mentoring.schulpaedagogik@dgfe.de. Das Koordinationsteam meldet sich dann bei Dir und ist auch für Nachfragen erreichbar.
Ablauf
Die Teilnahmevoraussetzung am Mentoring-Programm ist für die Mentees niedrigschwellig: Mit einer formlosen Darstellung, wozu das Mentoring dienen soll, wird ein Bedarf beim Koordinationsteam angemeldet. Dabei können die Mentees namentliche Vorschläge für Mentor:innen machen, die das Koordinationsteam für ein Mentoring anfragt, oder sich eine:n Mentor:in durch das Koordinationsteam vorschlagen lassen. Dazu wird das Koordinationsteam über eine Abfrage in der Sektion einen (zu pflegenden) Pool potenzieller/interessierter Mentor:innen einrichten.
Nach dem ,Matching‘ werden in einem ersten Treffen die Ziele und Verfahrensweisen des Mentorings zwischen Mentor:in und Mentee besprochen und schriftlich festgehalten. Das Programm bietet dazu eine Vorlage für eine Vereinbarung über die Ziele und den Ablauf eines Mentorings an, die auch einen Code of Conduct bzw. ethische Leitlinien umfasst. Zentrale Prinzipien sind die Vertraulichkeit der Mentoring-Gespräche und die Anonymität der Mentees. Während der Erprobungsphase läuft ein Mentoring zunächst über ein Jahr und umfasst ca. drei Mentoring-Gespräche. Individuelle Absprachen, Verkürzungen oder Verlängerungen sind möglich. Wesentliche Inhalte der Mentoring-Gespräche können im Ergebnisprotokoll eines Mentoring-Gesprächs festgehalten werden. Nach Ablauf des Zeitraums bzw. Ende des Mentorings geben Mentor:in und Mentee dem Koordinationsteam eine Rückmeldung (siehe Abschlussprotokoll: Rückmeldung an das Koordinationsteam).
Alle Mentor:innen werden durch das Koordinationsteam einmal im Jahr zu einem Austauschtreffen eingeladen, in dem diese sich über Herausforderungen eines Mentorats austauschen können und darüber Impulse für die Professionalisierung als Mentor:in erhalten; optional ziehen wir hier ggfs. eine externe Expertise (z. B. zu den Themen Coaching, Arbeitsbedingungen der WiQuas, …) hinzu. Weitere Treffen, etwa zwischen allen Mentees oder allen Mentor:innen-Mentee-Tandems , insbes. für die Weiterentwicklung des Programms auf Basis der Rückmeldungen der Teilnehmenden, sind angedacht. Daneben wird auch die Einrichtung eines Informations-Pools angestrebt, mit dem Mentor:innen Zugriff auf weiterführende Informationen zum Thema Mentoring erhalten.
Organisation
Das Mentoring soll sich durch einen Nutzen für alle Beteiligten auszeichnen. Die Mentees erhalten die Chance, Strukturen, Prozesse und informelle Spielregeln des Wissenschaftsystems zu ergründen und spezifische Probleme so zu reflektieren, dass sie konstruktiv bearbeitbar werden. Die Mentor:innen erweitern ihre Beratungskompetenz und erhalten Einblicke in die Lebens- und Arbeitswelten von Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen. Damit das gelingen kann, müssen alle Beteiligten, Mentor:in, Mentee und Koordinationsteam, auf Qualitätsstandards achten, die in Mentoring-Programmen üblich sind.
Dies beinhaltet auch, am Anfang eines Mentoring den Bedarf sowie die Ziele des Mentorings schriftlich festzuhalten. Dazu sind eine realistische und präzise Zieldefinition sowie die Terminierung dieser Zielerreichung sinnvoll. Auch sollte explizit geklärt werden, was nicht Ziel des Mentorings ist und was nicht geleistet werden kann. Es empfiehlt sich, vor dem persönlichen, fachlichen und wissenschaftlichen sowie institutionellen Hintergrund des:r Mentee wie des:der Mentors:in die eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen zu reflektieren (Wer bringt was mit?), um schon vorab den Charakter des Mentorings und der Mentoring-Beziehung zu bestimmen. Die genannten Aspekte sollten unten in den dafür vorgesehenen Feldern festgehalten werden. Im ersten gemeinsamen Gespräch sollen sich Mentor:in und Mentee auch auf den Code of Conduct verpflichten, der jedoch bilateral ergänzt oder präzisiert werden kann. Außerdem sollten sich beide über den Umgang mit Daten abstimmen (Wo und in welcher Form werden Daten wie Protokolle gespeichert? Sollen Klarnamen- oder Pseudonyme verwendet werden?).
Während des Mentorings können Stichpunkte notiert werden, um die Inhalte des Mentorings für die Beteiligten festzuhalten, den Fortschritt sichtbar zu machen und/oder weitere Bedarfe für Folgesitzungen zu identifizieren.
Am Ende wird der Mentoring-Prozess (anhand der Bedarfs- und Zielvereinbarung sowie Ergebnisprotokolle) gemeinsam von Mentor:in und Mentee reflektiert. Für die Evaluation des Mentoring-Programms in der Erprobungsphase wäre es wünschenswert, wenn die Mentor:innen an einem gemeinsamen Treffen zum Austausch über ihre Erfahrungen sowie Optimierungsmöglichkeiten teilnehmen.
Hier erhältst Du Einsicht in die Dokumente:
- Vereinbarung über die Ziele und den Ablauf eines Mentoring
- Code of Conduct
- Ergebnisprotokoll eines Mentoring-Gesprächs
- Abschlussprotokoll Rückmeldung an das Koordinationsteam