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Sektion Organisationspädagogik
2025 | Organisation & Digitalität
Wir freuen uns, dass im März 2025 die Jahrestagung (06/07.03.) und PreConference (05./06.03.) der DGfE-Sektion Organisationspädagogik am gleichnamigen Arbeitsbereich der Freien Universität Berlin zum Thema "Organisation und Digitalität" stattfinden wird.
Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen und Strukturen, die Entwicklung neuer Technologien und Anwendungen sowie die zunehmende Verbreitung von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz sind wesentliche Merkmale der Gegenwartsgesellschaft. Diese umfänglichen Veränderungen, die schon seit längerem als Digitalisierung, digitale Transformation oder als Phänomene der Digitalität diskutiert werden , gilt es als sozio-technische Transformation in ihrer Tragweite zu reflektieren und dabei die Rolle und Bedeutung von Organisationen zu analysieren. Als maßgebliche Orte der Koordination arbeitsteiliger Prozesse haben Organisationen entscheidenden Einfluss auf die Digitalisierung als gesellschaftlichen Transformationsprozess. Im Zuge digitaler Transformation kommt es in Organisationen zu einer elementaren Veränderung von formalen wie informellen Strukturen sowie damit assoziierten Arbeits-, Bildungs- und Erziehungsprozessen. Umgekehrt fügen sich digitale Tools und Praktiken jedoch nicht neutral in organisationale Strukturen ein, sondern werden auch von Organisationen beeinflusst. Organisationen stellen keine passiven Rezipientinnen des Digitalen dar. Vielmehr vollzieht sich Digitalisierung von, in und durch Organisationen. So ist die Herausbildung neuer Entscheidungs- und Handlungspraktiken, sind neue Formen der Wissensgenerierung und -anwendung eng mit Organisation verbunden.
Auf der Tagungshomepage finden Sie alle Informationen sowie den Call for Paper für die Jahrestagung sowie die PreConference.
Call for Papers für das 6. Jahrbuch der Sektion Organisationspädagogik
Wir laden Sie herzlich ein, Beiträge für das 6. Jahrbuch Organisationspädagogik einzureichen. Aufgrund der Konzeption des Jahrbuchs mit zwei Teilen, einem „Allgemeinen Teil“ und einem „Schwerpunktteil“, können folgende Arbeiten eingereicht werden:
Beiträge zu allgemeinen und aktuellen organisationspädagogischen Themen und Problemstellungen, die theoretisch-systematische oder historische Erkenntnisperspektiven auf organisationspädagogische Fragestellungen entwickeln bzw. Ergebnisse aktueller empirischer Forschung zu organisationspädagogischen Gegenständen reflektieren,
sowie
Beiträge zum Schwerpunktthema „Organisation und (Un-)Gerechtigkeit“, das auch das Thema der diesjährigen Jahrtagung der Sektion Organisationspädagogik an der htw in Saarbrücken war.
Bitte informieren Sie sich hier über den Call for Papers. Bitte beachten Sie, dass die Einreichungsfrist bis 30.9.2024 verlängert wurde.
2024 | Organisation und (Un-)Gerechtigkeit
Jahrestagung der Sektion Organisationspädagogik an der HTW Saar in Saarbrücken am 29.2./1.3.2024 und Pre-Conference für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase: 9. Forum Pädagogische Organisationsforschung 28./29.02.2024
Bitte informieren Sie sich hier über das Programm der Jahrestagung.
Einreichungen für den Call for Papers und den Call for Posters zur Tagung sowie für den Call for Abstracts für die Pre-Conference waren bis September 2023 möglich.
Der Begriff ‚Gerechtigkeit‘ wird in egalitären, libertären oder kommunitaristischen Ansätzen kontrovers diskutiert (Campbell & Mancilla 2016). Kern der Gerechtigkeit kann in der Organisation der gleichen Behandlung unter dem Kriterium der Unparteilichkeit (Rawls 1971) und dem Organisieren gleicher Verwirklichungschancen aller gesehen werden (Sen 2020). Gerechtigkeitserwartungen werden an Organisationen gerichtet, oftmals verbunden mit der Forderung ihre internen Prozesse genauso wie ihre Wirkung nach außen hinsichtlich Gerechtigkeitsfragen kritisch zu beleuchten. Die Frage, wie Organisationen Gerechtigkeit konstruieren, herstellen und fördern, stellt sich beispielsweise dahingehend, wie Bildung, Teilhabe und Anerkennung gerecht organisiert werden kann und darüber hinaus, wie Ideen und Praktiken von Gerechtigkeit in und durch Organisationen pädagogisch vermittelt werden. In diesem Zusammenhang gerät hinsichtlich der Prozesse organisationalen Lernens auch die Frage danach in den Blick, wie Menschen lernen distributive, prozedurale und interaktionale Gerechtigkeit in Organisationen umzusetzen bzw. mit dem Erleben von Ungerechtigkeit in Prozessen des Organisierens umzugehen (Greenberg & Colquitt 2008). Organisationspädagogisch werden auch Fragen danach aufgerufen und debattiert, wie Organisationen lernen gerechter zu werden, institutionalisierte Mechanismen der herkunfts- und geschlechterbezogenen Diskriminierung aufzulösen sowie Partizipation und Inklusion zu realisieren. Treiber für die Perspektivierung des Verhältnisses von Gerechtigkeit und organisationalem Lernen sind nicht zuletzt globale Gerechtigkeitsbewegungen, die dazu auffordern, sich vom nationalstaatlichen Kontext in Gerechtigkeitsfragen zu lösen, um eine gleichgerechtere Welt auf Basis der Menschenrechte zu organisieren (Young 2013) oder Fragen der Klimagerechtigkeit verstärkt als transnationale und intergenerationale Gerechtigkeitsfragen zu adressieren (Jafry 2019). Im Lichte gerechtigkeitstheoretischer Debatten ist schließlich auch die Frage danach zu stellen, welche Rolle und Funktion Organisationen für jene Transformationsprozesse übernehmen können, mittels der sich Gesellschaft gerechter und zukunftsfähiger organisieren lässt.