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Berichte von Tagungen

Bericht zur Summer School der Kommission in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover 2021

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) systemisch und ganzheitlich aus und mit verschiedenen Perspektiven zu denken und mit einem verantwortungsvollen Handeln zu verbinden, ist ein zentraler Anspruch und eine leitende Zielorientierung, um eine zukunftsfähige und nachhaltige gesellschaftliche Transformation sowie die Gestaltung eines lebenswerten Zusammenlebens aller Menschen in Vernetzung mit den Dimensionen Kultur, Natur, Mitwelt, Politik, Wirtschaft und Sozialem realisieren zu können. Mit diesem querschnittartigen Zielhorizont startete die Gestaltung und Umsetzung der digitalen Summer School der BNE-Kommission der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) vom 03. bis zum 07. Mai 2021 im Rahmen der BNE-Wochen zum Auftakt des neuen Programms “BNE 2030”. Das Format, an dem 70 Promovierende und weitere interessierte Zuhörer*innen teilnahmen, wurde in Kooperation der BNE-Kommission mit der Arbeitsgruppe  Didaktik der Geographie am Institut für Didaktik der Naturwissenschaften der Leibniz Universität Hannover digital durchgeführt. Es konnten daher räumliche und zeitliche Grenzen überwunden und ein internationales Publikum angesprochen sowie internationale Referenten:innen gewonnen werden. Die Nachwuchswissenschaftler:innen und ihre Forschungsprojekte sowie deren forschungsorientierte Frage- und Reflexionshorizonte hatten eine essentielle Rolle inne und Promovierende selbst waren in die Programmgestaltung und Durchführung der Veranstaltung zentral eingebunden. Durch ein vielseitiges Programm mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Werkstätten, Fachsessions und Workshops sowie interaktiven Austauschformaten gelang die gemeinsame Gestaltung einer abwechslungsreichen Diskursplattform, die sich mit aktuellen methodischen, empirischen, theoretischen und bildungspraktischen Fragen und Horizonten von BNE und BNE-Forschung auseinandersetzte. Die Evaluation der Summer School zeigte, dass gerade das vielseitige Programm und die Möglichkeiten zum Austausch und Netzwerken bei den Teilnehmer:innen positiv aufgegriffen wurden. Den Wunsch der Teilnehmer:innen nach vertiefenden Gelegenheiten zum Austausch wird die BNE-Kommission in einem geplanten Format aufgreifen. Weitere Infos folgen in Kürze. Des Weiteren ist ein Tagungsband geplant. Ein Link zum Programm der Summer School findet sich hier.

Tagung 2020 "Zum Verhältnis von Bildung für nachhaltige Entwicklung und der globalen Nachhaltigkeitstransformation"

Am 05.06. fand die erste digitale Nachwuchstagung der BNE-Kommission der DGfE statt. Veranstaltet wurde sie in Kooperation der Kommission und dem Institut Futur der Freien Universität Berlin. Mit 56 (teils internationalen) Teilnehmer*innen, 11 Präsentationen und einer inspirierenden Keynote-Speech wurde die Tagung als spannende Vernetzungs- und Diskussionsplattform wahrgenommen. 

Prof. Heila Lotz-Sisitka, Forschungsprofessorin an der Rhodes-University in Südafrika, eröffnete die Konferenz mit ihrem Vortrag "Education for Sustainable Development and the Sustainable Development Goals". Ausgehend von der Analyse, dass Covid-19 viele der aktuellen Problemlagen im Kontext der globalen Nachhaltigkeitsagenda – besonders in den Ländern des Globalen Süden – verschärft, plädiert sie für ein Engagement mit dem Ziel, die Wirtschaft umzustrukturieren und globale Ungleichheit zu reduzieren. Da diese Aufgabe im Kern ein Projekt des sozialen Wandels darstellt, sind auch die Bildungs- und Erziehungssysteme gefragt. Heila Lotz-Sisitka argumentiert, dass international zunehmend neue Anforderungen an die Qualität und die Zielsetzung von Bildung gestellt werden. Flankiert durch die internationale Nachhaltigkeitsagenda 2030, die Sustainable Development Goals, und die Bemühungen von sozialen Bewegungen, steht ein transformatives, soziales Lernen im Mittelpunkt, das auf globale Gerechtigkeit ausgerichtet ist. Dieses fokussiert auf eine „transformative agency“ und die Fähigkeit, sich tiefgehend mit den globalen Nachhaltigkeitszielen auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch die Erörterung der Frage, welche Zielkonflikte zwischen den einzelnen Zielen bestehen und welche Blickwinkel in den SDGs fehlen. Hier greift sie schließlich auch postkoloniale Sichtweisen und Perspektiven aus der Black-Lives-Matter Bewegung auf. Die Prinzipien eines solchen Lernens veranschaulicht Heila Lotz-Sisitka schließlich an verschiedenen transdisziplinären Forschungsprojekten insbesondere im ländlichen Raum.

Im Rahmen der ersten Session der Nachwuchstagung standen BNE-spezifische Lernergebnisse im Mittelpunkt. Julia Günther (Ackerdemia e.V.) präsentierte in ihrem Vortrag verschiedene Priorisierungen von BNE-Kompetenz durch Expert*innen aus der (Bildungs-)Politik, BNE-Praxis und Wissenschaft. Lydia Heilen (Leibniz-Universität Hannover) fokussierte in ihrem Vortrag vor allem die Perspektive Jugendlicher im Kontext einer BNE und wie diese konkurrierende Handlungsmotive durch andere Jugendliche als Vorbilder bearbeiten können.

Die zweite Session beinhaltete Forschungsarbeiten zu BNE in der Lehrer*innenbildung. Hier stellte Stephanie Mittrach (Leibniz-Universität Hannover) ihre Untersuchung zu subjektiven Theorien von Geographielehrkräften vor. Janina Taigel (Freie Universität Berlin) diskutierte das Forschungsdesign ihrer Studie zu multiprofessionellen (Innovations-)Netzwerken in der Kooperation von Lehrkräften und außerschulischen Partnern.

Die dritte Session stand im Zeichen der Schulgärten als Lernorte. Hier präsentierte einerseits Johanna Lochner (Humboldt-Universität zu Berlin) ihre Studie zu Lernergebnissen virtueller Austauschformaten von Schulgärten weltweit. Andererseits diskutierte Frederik Ernst (Universität Rostock) das Forschungsdesign seines Promotionsprojekts über ein selbstorganisiertes Gartenseminar für angehende Lehrkräfte und dessen Potenzial für transformatives Lernen. 

Die vierte Kurz-Session beinhaltete den Vortrag von Janne von Seggern (Freie Universität Berlin). Ihre Studie beleuchtete die lokale Anpassung an den Klimawandel im pazifischen Raum und ihre Verknüpfung mit globalen bildungspolitischen Programmen im Rahmen einer reflexiv-ethnographischen Analyse.

In der fünften Session präsentierte Philip Bengel (Philipps-Universität Marburg) die Entwicklung und Evaluation einer App als Medium eines mehrperspektivischen Lern-Erlebniskonzeptes zur wissenschafts-und technologieorientierten BNE in Schutzgebieten. Antje Goller (Universität Leipzig) stellte ihre Studie zu subjektiven Theorien in der Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung im Kontext der Fachdidaktik „Wirtschaft-Technik-Haushalt-Soziales“ vor. 

In der sechsten und letzten Session stand die Implementation von BNE auf Ebene des Bildungssystems im Mittelpunkt. Hier gab Marcel Werner (Bundesinstitut für Berufsbildung) einen Einblick in die systematische Entwicklung eines Indikators für die berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung. Antje Brock, Julius Grund und Janne von Seggern präsentierten die bisherigen Ergebnisse und die zukünftigen Schwerpunkte im nationalen Monitoring BNE, das von der FU Berlin durchgeführt wird.

Parallel zu den Sessions hatten die Teilnehmer*innen der Tagung die Möglichkeit, sich in einem separaten Cafetaria-Raum zu treffen und auszutauschen. Auch dieser informelle Tagungsbereich wurde sehr gut angenommen und machte die virtuelle Tagung etwas stärker zu einem typischen Tagungserlebnis.

Nachwuchstagung "Bildung für nachhaltige Entwicklung für Lehrende und Multiplikator*innen" 2019

Tagungsbericht zur Tagung “Bildung für nachhaltige Entwicklung für Lehrende und Multiplikator*innen” 
05.-06.03.2019 an der Leuphana Universität Lüneburg

Die diesjährige Tagung der BNE-Kommission der DGfE in Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg hat Anfang März 2019 knapp 60 Wissenschaftler*innen und einige Praktiker*innen in einen intensiven Austausch gebracht. In Anknüpfung an das Handlungsfeld „Educate the Educators“ des UNESCO-Weltaktionsprogramms (2015-2019) standen die Lehrenden und Multiplikator*innen von Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie ihre Kompetenzen im Mittelpunkt. Angesichts aktueller (rechts-)populistischer Debatten, die auch das Bildungssystem betreffen, wurde insbesondere nach der politischen Positionierung von BNE und den Verbindungen zur politischen Bildung gefragt. 

Eine konzeptuelle Einführung in die Thematik gab Prof. Dr. Jeppe Læssøe (Aarhus University, Dänemark) mit seiner Keynote "ESD and Civic Education in Times of New Populism", in der er Perspektiven auf die Diskussion zu Bildung (für nachhaltige Entwicklung) sowie populistische Tendenzen in Dänemark aus historischer Perspektive erläuterte. Wenn die Entstehung von Populismus als Reaktion auf eine entfesselte wirtschaftliche Globalisierung zu lesen ist, hätte BNE das Potential als eine vernunft-basierte Strategie den emotional getriebenen Antworten auf beschleunigte Veränderungsprozesse entgegenzuwirken, so Læssøe. Dabei könnte BNE sich als kritisch-utopische und hoffnungsfördernde Bildung positionieren, die progressive, gerechte und lebensfördernde Nachhaltigkeitspraktiken offeriert und damit populistischen und defensiven Tendenzen etwas entgegenhält.

In den anschließenden Sessions wurde Bildung für nachhaltige Entwicklung vielfach im Spiegel der Global Citizenship Education, der weltweiten Nachhaltigkeitsagenda 2030 (SDGs) und der politischen Bildung reflektiert.  Die Referent*innen und Teilnehmer*innen diskutierten dabei unterschiedliche Vorstellungen von Weltbürgertum und Global Citizenship, etwa als individuell-humanitärer Ansatz oder als strukturell-politischer Ansatz, der das Denken in Nationalstaaten mit der Herausbildung eines machtkritischen Kosmopolitismus überwindet. Auch die Frage, inwieweit globale Konzepte politischer Bildung im Rahmen von nachhaltiger Entwicklung über bestehende lokale Ansätze hinausgehen können und müssen, wurde verhandelt. Die zahlreichen Beiträge in diesem Spannungsfeld zeigten: Konzepte von politischer Bildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Globalem Lernen und Global Citizenship Education sehen sich offenbar damit konfrontiert in Zeiten der Politisierung von Bildung, insbesondere durch rechtspopulistische Akteure, neu ausgelotet und definiert zu werden. Partizipation und die Befähigung aller Akteure zur kritischen Teilhabe sind dabei Schlüsselkategorien. Dies gilt auch in der beruflichen Bildung für nachhaltige Entwicklung, in der politische Mündigkeit als zentrales Ziel deklariert wird. Dabei bleibt aus Perspektive der politischen Bildung eine kontrovers diskutierte Frage, inwieweit politisches Engagement im Unterricht als Ziel verfolgt werden darf oder die Lehrenden und Multiplikator*innen es bei der Darstellung diverser Möglichkeiten zum Engagement belassen sollten. Dennoch können die Ziele von BNE im Spiegel von Ansätzen der politischen Urteilsbildung eine neue Tiefe gewinnen und Lehrkräfte stärker politisch sensibilisiert werden. Insgesamt erscheint daher die verstärkte Integration einer politischen Perspektive ertragreich. Dies gilt nicht nur im konzeptuellen Bereich, etwa durch eine bildungsphilosophische Fundierung von BNE im Sinne Heydorns, sondern auch für die Bildungsforschung, wie ein Beitrag, der sich mit dem Monitoring des UNESCO-Weltaktionsprogramms BNE befasst, zeigte. 

Neben dem politischen Schwerpunkt wurden auf der Tagung Forschungsarbeiten vorgestellt, die sich mit grundlegenden, aber nicht weniger zentralen Fragen der didaktischen Ausdifferenzierung und Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (auch in der beruflichen Bildung) beschäftigten. Dazu gehörten beispielsweise die Auseinandersetzung mit subjektiven Theorien und Professionalitätsmodellen von Lehrkräften. Weiterhin stand die Entwicklung von Messinstrumenten für Nachhaltigkeitskompetenzen bei Schüler*innen oder die Perspektive Jugendlicher auf die SDGs in der (geographie-)didaktischen Forschung im Fokus. 

In einer abschließenden Podiumsdiskussion debattierten Prof. Dr. Bernd Overwien, Prof. Dr. Alexander Siegmund, Walter Hirche und Prof. Dr. Matthias Barth über den Stand und die Perspektiven von BNE im Bereich der Lehrenden und Multiplikator*innen. Ausgehend von einer Vorstellung des BNE-Zentrums der Pädagogischen Hochschule Heidelbergwurden erfolgversprechende Transformationsinitiativen zur Stärkung von BNE auf individueller, institutioneller, landesweiter und internationaler Ebene diskutiert.

Den Abschluss der Tagung bildete die Leuphana-Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderung (WBGU), der aus inter- und transdisziplinärer Perspektive auf die Rolle von “Education and the Great Transformation - Challenges and Opportunities” einging. Maja Göpel argumentierte, dass sich unsere Gesellschaften bereits in zahlreichen Transformationsprozessen (z.B. Digitalisierung) befinden und die aktiv gestaltete Transformation in Richtung Nachhaltigkeit diesen Prozessen eine wünschenswerte Richtung geben könne. Ein Great Mindshiftsowie eine „Transform-Ability“ könnten diese dringend notwendigen Transformationsprozesse unterstützen und stellen damit auch das besondere Potential von Bildung (für nachhaltige Entwicklung) heraus.

Mandy Singer-Brodowski und Verena Holz

Nachwuchstagung Bildung für nachhaltige Entwicklung – aktuelle Herausforderungen für die Forschung

27. und 28.10.2017 an der Universität Hildesheim

Die jährliche Nachwuchstagung der DGfE-Kommission Bildung für nachhaltige Entwicklung fand 2017 am 27. und 28. Oktober an der Universität Hildesheim statt. Ca. 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten und diskutierten gemeinsam ihre Forschungsprojekte im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Tagung wurde eröffnet mit einer Keynote von Prof. Dr. Jürgen Menthe (Universität Hildesheim) mit dem Thema „Verklärte Aufklärung: Die Rolle der Ratio im Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Dieser impulsgebende interdisziplinäre Vortrag und die anschließende Diskussion stellten eine gelungene Überleitung zu den Präsentationen der teilnehmenden Doktorandinnen und Doktoranden dar. Deren Diskussionsanliegen im Rahmen ihrer vorgestellten Arbeiten umfassten sowohl theoretisch-konzeptionelle Fragen wie auch quantitative und qualitative methodische Verfahren. Vier Themenstränge ließen sich innerhalb der Nachwuchsprojekte ausmachen:

  • Strukturelle Verankerung von BNE im Bildungssystem
  • Einstellungsforschung zu BNE
  • Lateinamerika und BNE
  • Modellierung und Interventionsstudien zu BNE

Ein „Senior Board“ von erfahrenen Wissenschaftler(inne)n brachte sich in die Diskussion zu jedem Vortrag ein und gab Rückmeldung zu den vorgestellten Forschungsprojekten. Ergänzt wurden Präsentationen der Nachwuchswissenschaftlerinnen und 
-wissenschaftler durch ein Rahmenprogramm. Am Abend des ersten Tages diskutierten Dr. Sabrina Eggert, Prof. Dr. Arne Dittmer, Prof. Dr. Christiane Meyer und Prof. Dr. Jürgen Menthe, moderiert von Prof. Dr. Katrin Hauenschild, auf einem Podium gemeinsam über die Frage, welche Bildungszugänge es für eine erfolgreiche Bildung für nachhaltige Entwicklung brauche.
Der zweite Tag wurde abgerundet mit einer gemeinsamen Plenumsdiskussion, die nicht nur Forschungsthemen der Tagung zusammenführte, sondern auch strukturelle Rahmenbedingungen für Nachwuchsforschung in der BNE in den Blick nahm. Moderiert wurde diese Diskussion von Dr. Verena Holz, Dr. Torsten Richter und Prof. Dr. Marco Rieckmann.
Ein herzlicher Dank seitens der Kommission gilt der Universität Hildesheim für die gelungene Ausrichtung der Tagung und Schaffung einer tollen Arbeitsatmosphäre für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Verena Holz und Marco Rieckmann

Tagung „Bildung und Erziehung im Kontext globaler Transformation“ der DGfE-Kommissionen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Vergleichende und internationale Erziehungswissenschaft (VIE)

Vom 23. bis 24. März 2017 fand an der Universität Bayreuth die  Jahrestagung der beiden DGfE-Kommissionen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Vergleichende und internationale Erziehungswissenschaft (VIE) in der Sektion Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft (SIIVE) statt. Eröffnet wurde die Tagung am 23. März mit einem Vortrag von Prof. Dr. Arjen Wals (Wageningen University, Niederlande) mit dem Titel: „Disrupting the normalisation of unsustainability: rethinking education and research in times of global systemic dysfunction“. Der folgende Tag startete mit einer Keynote Speech von Prof. Dr. Leon Tikly (Bristol University, England) zum Thema „Quality learning for all and sustainable development: A transformative agenda“. Zudem gab es viele weitere Podiumsdiskussionen, Panels und Paper Sessions, die sich mit verschiedenen Aspekten des Tagungsthemas auseinandersetzten.

Interdisziplinäre Nachwuchstagung „Bildung für nachhaltige Entwicklung – theoretische, konzeptuelle und empirische Perspektiven“

16./17. Oktober 2015, Freie Universität Berlin
Mit ca. 35 Teilnehmenden hat sich im Oktober die junge Gemeinschaft von Forschenden zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im deutschsprachigen Raum zusammengefunden, um über die eigenen Forschungsarbeiten in den Austausch zu gehen und diese gemeinsam zu reflektieren. 17 Vortragende stellten ihre sehr unterschiedlich weit fortgeschrittenen Arbeiten zur Diskussion. So wurden sowohl kurz vor der Fertigstellung stehende Dissertationsprojekte als auch noch in der Konzeptionsphase befindliche Promotionsvorhaben vorgestellt. Sechs im Forschungsfeld der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätige Professorinnen und Professoren boten den Vortragenden gemeinsam mit den Nachwuchsforschenden ein sehr freundliches, respektvolles und interessiertes Diskussionsklima. Inhaltlich war das Programm sehr weitläufig aufgestellt. Die Forschungsgegenstände bewegten sich u.a. in den Feldern

  • Empirische Analysen von der Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Praxis
  • Förderung und Implementierung von Kompetenzen, die zum Mitwirken an einer nachhaltigen Entwicklung erforderlich sind,
  • Kritische Auseinandersetzung mit den Konzepten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Kontext sich verändernden gesellschaftlichen Herausforderungen,
  • Naturwissenschaftsdidaktische Vorstellungsforschung zu nachhaltigkeitsrelevanten Sachverhalten,
  • Wahrnehmung und Bewerten von nachhaltigkeitsrelevevanten Sachverhalten.

Dabei wurden vor allem die pädagogischen Handlungsfelder Schule, Hochschule sowie Kommune in den Blick genommen. Die methodologische Verteilung der Arbeiten von 13 qualitativen zu vier quantitativen bzw. Mixed-Methods-Studien zeigt auf, dass die Mehrzahl der Forschenden neues Terrain erschließen möchten, da sie Bildung für nachhaltige Entwicklung selber als einen offenen Such- und Lernprozess anerkennen. Gesonderte Erwähnung sollen hier einige in der frühen Phase befindlichen Arbeiten finden, die sich den schwer zu operationalisierenden Forschungsgegenständen des Wohlbefindens, der Emotionen sowie der Ästhetik in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung annehmen. Die Forschungsgemeinschaft wird mit Spannung die Entwicklung dieser Arbeiten verfolgen.

Abschließend möchte ich mich als Teilnehmender und Vortragender ganz herzlich bei den Organisatorinnen Prof. Dr. Inka Bormann, Prof. Dr. Susanne Menzel und dem Organisator Prof. Dr. Marco Rieckmann für die Ausrichtung dieser aus meiner Sicht sehr gewinnbringenden Tagung bedanken und bin der Überzeugung damit auch im Namen der anderen Teilnehmenden schreiben zu können. Damit verbunden wünsche ich mir eine regelmäßige Fortsetzung dieser Tagungsreihe und hoffe auf eine rege Beteiligung von jungen Forschenden in einer Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Zukunft.

Mathis Kückens, Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaften

Summer School 2014 „Empirische Forschung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung – Themen, Methoden und Trends“

Vom 21. bis 29. Juli 2014 wird an der Universität Vechta die Summer School „Empirische Forschung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung – Themen, Methoden und Trends“ stattfinden. Diese wird von Prof. Dr. Matthias Barth (Hochschule Ostwestfalen-Lippe) und Prof. Dr. Marco Rieckmann (Universität Vechta) in Kooperation mit der Kommission Bildung für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) veranstaltet werden.

Die Summer School wird sich der empirischen Forschung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) widmen und dabei v.a. thematische Schwerpunkte der empirischen BNE-Forschung (u.a. Lehr-Lernforschung, Transfer- und Diffusionsforschung, Kompetenzforschung) sowie methodologische Zugänge und Methoden der Datenerhebung und  -auswertung zum Gegenstand machen. Außerdem werden sich die Teilnehmenden mit Fragen des Publizierens und der Karriereplanung, Möglichkeiten der Forschungsförderung sowie den Themen Wissenschaftskommunikation, Wissenstransfer und Inter- und Transdisziplinarität auseinandersetzen, um Expertise im interdisziplinären Feld der empirischen BNE-Forschung zu gewinnen. Die Summer School richtet sich an Nachwuchswissenschaftler_innen (Promovierende und Postdocs), die in Forschungs- sowie Qualifizierungsprojekten empirische Untersuchungen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung durchführen.

Die Veranstaltung zielt zum einen auf die Weiterentwicklung der fachlichen und methodischen Kompetenzen der teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler_innen durch die Auseinandersetzung mit Schwerpunktthemen und Methoden der empirischen BNE-Forschung. Zum anderen soll der interdisziplinäre Austausch zwischen den Teilnehmenden sowie die Entwicklung von Academic Skills in den Bereichen Publikation, Drittmittelbeantragung, Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer sowie transdisziplinäre Zusammenarbeit (Kooperation von Wissenschaft und Praxis) gefördert werden. Nicht zuletzt zielt die Summer School auf die Vernetzung der Nachwuchswissenschaftler_innen untereinander sowie mit im genannten Forschungsbereich führenden nationalen und internationalen Wissenschaftler_innen. Die Summer School soll durch die Nutzung unterschiedlicher Formate wie Vorträge, Workshops, Forschungswerkstätten, Poster Sessions und offene Abendveranstaltungen vielfältige Möglichkeiten für Austausch und Diskussion bieten. Von den teilnehmenden Nachwuchswissenschaftler_innen werden eigene Beiträge in Form von Poster-Präsentationen erwartet. Insgesamt wird die Summer School zur Stärkung, Qualifizierung und Weiterentwicklung der empirischen Forschung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland sowie Österreich und der Schweiz beitragen.

Gefördert wird die Durchführung der Summer School durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der empirischen Bildungsforschung im Rahmen von Veranstaltungen“.

Weitere Informationen zum Programm, den Anmeldungsmodalitäten etc. finden Sie unter: http://esdsummerschool.wordpress.com.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Marco Rieckmann, Universität Vechta, bne-summerschoolErziehung@uni-vechtawissenschaft.de.

Nachwuchstagung 2013 „Bildung für nachhaltige Entwicklung – theoretische, konzeptuelle und empirische Perspektiven“

Nachwuchsforschende der Interfakultären Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (Schweiz) laden gemeinsam mit der Kommission Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Sektion International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) zur Einreichung von Beiträgen für die Nachwuchstagung "Bildung für nachhaltige Entwicklung - theoretische, konzeptuelle und empirische Perspektiven", 8. und 9. November 2013, Universität Bern (Schweiz), ein. Das Treffen richtet sich an Nachwuchswissenschaftler(innen), deren Forschungsarbeiten einen Bezug zur Bildung für nachhaltige Entwicklung aufweisen. Willkommen sind sowohl theoretisch-konzeptionelle wie auch empirische Arbeiten mit qualitativer und quantitativer Ausrichtung und sowohl Beiträge aus Arbeiten, die bereits fortgeschritten sind, als auch Beiträge aus Arbeiten, die erst angefangen haben. Weitere Details finden sich im Call for Abstracts.

Nachwuchstagung 2012 „Bildung für nachhaltige Entwicklung – theoretische, konzeptuelle und empirische Perspektiven“

Die Kommission Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) lädt ein zur Einreichung von Beiträgen für die Nachwuchstagung „Bildung für nachhaltige Entwicklung – theoretische, konzeptuelle und empirische Perspektiven“ am 7. und 8. Dezember 2012 in Osnabrück.

Die Tagung richtet sich an Nachwuchswissenschaftler(inne)n, deren Forschungsarbeiten einen Bezug zur Bildung für nachhaltige Entwicklung aufweisen. Willkommen sind sowohl theoretisch‐konzeptionelle wie auch empirische Arbeiten mit qualitativer und quantitativer Ausrichtung. Es soll explizit Raum gegeben werden für die kritische Diskussion von Forschungsansätzen sowie die Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler(inne)n. Daher sind auch Nachwuchswissenschaftler(inne)n, deren Arbeiten am Anfang stehen, ausdrücklich zur Einreichung von Beiträgen eingeladen.

Weitere Details finden sich im Call for Papers.

Tagung "Theorie und Praxis: Globales Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - Positionen, Potentiale, Perspektiven"

Donnerstag, 27. September 2012, bis Freitag, 28. September 2012 an der Leuphana Universität Lüneburg, Deutschland

Ziel der Tagung ist, es Positionen, Potentiale und Perspektiven des Globalen Lernens und einer Bildung für eine nachhaltige Entwicklung zu verbinden, zu beleuchten und weiterzuentwickeln. Dazu werden folgende thematische Schwerpunkte gesetzt:

  • Verknüpfung und Weiterentwicklung von Globalem Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung,
  • Auseinandersetzung mit den Potentialen und Perspektiven verschiedener schulischer und außerschulischer Lernorte für den Elementarbereich, Schule, Hochschule und andere Bildungseinrichtungen,
  • Reflexion der Umsetzung des Orientierungsrahmens „Globale Entwicklung“,
  • Evaluation, Qualitätsentwicklung und -sicherung.

Die Chancen einer kontinuierlichen Verknüpfung von Wissenschaft und der Praxis von Nichtregierungsorganisationen, Schulen und anderen Lernorten werden im Fokus der Diskussion stehen und mit Praxisbeispielen untermauert.

Die Tagung richtet sich an

  • Mitarbeiter(innen) von Nichtregierungsorganisationen,
  • Wissenschaftler(innen),
  • Praktiker(innen) aus den verschiedenen Lernbereichen (Elementarbereich, Schule, Hochschule, entwicklungspolitischen Freiwilligendiensten und andere), die sich mit Globalem Lernen und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung beschäftigen.

Ausgerichtet wird die Tagung von der Leuphana Universität Lüneburg in Kooperation mit ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH, dem Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN), dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB), dem Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO), der arbeitsgemeinschaft der eine welt landesnetzwerke in deutschland e.V. (agl), dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und den Kommissionen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Vergleichende und Internationale Erziehungswissenschaft (VIE) in der DGfE.

Weiterführende Informationen zu der Tagung finden Sie unter: www.leuphana.de/tagung-globales-lernen-und-bne