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Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt in der DGfE. Konsequenzen, Desiderata und Ausblicke
Herbsttagung 2023 der DGfE

10./11. November 2023, Erkner

Als ein Schritt auf dem Weg zur Aufarbeitung des Umgangs der Fachgesellschaft mit sexualisierter Gewalt seit 2010 hat der Vorstand der DGfE 2022 den Bericht „Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und ihre Rolle in der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch pädagogische Professionelle“ (Amesberger/Halbmayr 2022) in Auftrag gegeben. Obwohl dieser Bericht einen wichtigen Baustein darstellt, um das ,offensive Beschweigen‘ im Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Disziplin Erziehungswissenschaft zu brechen, muss dieser Prozess in eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Wegsehen, dem Nichtwissen(-Wollen) der Disziplin und ihrer Fachgesellschaft münden. Auf der Herbsttagung der DGfE im November 2023 werden Perspektiven erarbeitet, um eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema in Fachgesellschaft und der erziehungswissenschaftlichen Disziplin (weiter) zu entwickeln und auf Dauer zu stellen.

Bitte informieren Sie sich hier über das Tagungsprogramm und die Anmeldung. Bei Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an Susan Derdula-Makowski, bueroErziehung@dgfewissenschaft.de

Die DGfE und ihre Rolle in der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch pädagogische Professionelle

Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft legt hiermit den extern in Auftrag gegebenen Bericht zu ihrer Rolle in der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche durch Pädagog:innen vor. In dem Bericht sind die disziplinären Verstrickungen und die disziplinäre Verantwortung unserer Fachgesellschaft auf der Grundlage der eigenen Archivalien und weiterer bereits zugänglicher Veröffentlichungen untersucht worden. Das zentrale Ergebnis lautet: „Die DGfE hat – zumindest bis 2010 – als Lerngemeinschaft eine Chance zur Auseinandersetzung und damit zur Professionalisierung nicht genutzt und ist somit auch politisch hinter ihren eigenen Anforderungen geblieben. Sie hat ihre Aufgabe, bei gesellschaftlich virulenten Themen, für die es noch keine vorgefertigten Antworten gibt, als wissenschaftlicher Dachverband eine faktenbasierte Diskussion anzustoßen, im gegenständlichen Thema nicht wahrgenommen“ (S. 57).

Nachdem die DGfE sich seit 2010 zumindest Schritt für Schritt mit der Aufarbeitung ihrer eigenen spezifischen Verantwortung für Gewaltverhältnisse in pädagogischen Institutionen beschäftigt sowie verschiedene Auseinandersetzungsformen erprobt und Forschung angeregt hat, hat sie sich jetzt also der Aufgabe zu stellen, die Anlässe für diese Reflexion zu vervielfältigen und vor allem zu verstetigen.

Ein wichtiger Baustein in dieser Auseinandersetzung war die Vergabe des Aufarbeitungsauftrags an das Institut für Konfliktforschung (IKF) in Wien, dessen Ergebnisbericht jetzt öffentlich zugänglich ist. Dieser Bericht basiert auf den Archivalien der DGfE, die in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (Frankfurt am Main) gesammelt sind. Er wurde deshalb nach dem Hessischen Archivrecht geprüft und zudem einer ethischen und juristischen Prüfung unterzogen.

Alle im Bericht genannten Personen, deren Namen aus unveröffentlichten Archivunterlagen hervorgingen, wurden angeschrieben und um die Freigabe der sie betreffenden Passagen des Berichts gebeten. Die meisten haben eingewilligt, auch weil sie das Anliegen der Aufarbeitung teilen. Namen von Personen, die noch nicht zehn Jahre tot sind, wurden pseudonymisiert, desgleichen die Namen noch lebender Personen, die auf die Anfrage der DGfE aus vielfältigen Gründen (etwa auch ein sehr fortgeschrittenes Alter) nicht geantwortet haben oder auch keine Zustimmung auf die Anfrage geben wollten. Eine Nicht-Reaktion kann also nicht als bewusste Verweigerung gedeutet werden. Der Name einer Person, die nicht ausfindig gemacht werden konnte, wurde ebenfalls mit einem Pseudonym versehen. Namen von Personen, die bereits durch andere öffentlich zugängliche Aufarbeitungsberichte oder sonstige Publikationen bekannt waren, bedürfen keiner Pseudonymisierung. Gleiches gilt für Personen der Zeitgeschichte.

Dem Vorstand der Fachgesellschaft ist es ein sehr wichtiges Anliegen, mit der Veröffentlichung weitere Diskussionen unter ihren über 4.000 Mitgliedern, die in Forschung und Lehre die erziehungswissenschaftliche Disziplin vertreten, anzuregen und in verschiedenen Formaten auf Dauer zu stellen. Ein Schritt auf diesem Weg ist die Herbsttagung „Aufarbeitung des Umgangs mit sexualisierter Gewalt in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Konsequenzen, Desiderata und Ausblicke“ am 10./11. November 2023 in Erkner bei Berlin.

Die Auseinandersetzung über die spezifische Verantwortung von Erziehungswissenschaftler:innen in der Debatte um sexuelle und sexualisierte Gewalt in pädagogischen Institutionen in allen ihren Konsequenzen steht jedoch erst am Anfang und sollte von allen unseren Mitgliedern kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Bericht als Download | Pressemitteilung als Download | Juni 2023

Krisen und Transformationen. DGfE-Kongress 2024

Der 29. Kongress der DGfE wird vom 10. bis 13. März 2024 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Campus Halle, stattfinden. 

In Bezug auf Lebensrealitäten des 21. Jahrhunderts werden Krisen und Transformationen weltweit öffentlich und auch wissenschaftlich diskutiert. Krisen stehen für den Verlust von Selbstverständlichkeiten und gehen mit Forderungen, Wünschen und Bedürfnissen nach Transformationen einher. Für die Erziehungswissenschaft werden Krisen, Krisenwahrnehmungen und -diskurse sowie die damit verbundenen Transformationen zum Gegenstand empirischer Forschung und theoretischer Reflexion. Im Rahmen des 29. DGfE-Kongresses 2024 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wollen wir die Themen Krisen und Transformationen und ihre Bedeutung für erziehungswissenschaftliche Perspektiven reflektieren, hinterfragen und diskutieren.

Den Call for Papers und weitere Informationen finden Sie unter www.dgfe2024.de.

Mitteilungsheft Erziehungswissenschaft | Heft 66

Diese Ausgabe der Erziehungswissenschaft enthält Beiträge zum Thema "Bedingungen der Produktion wissenschaftlichen Wissens in Qualifizierungsphasen" von Susann Hofbauer, Julia Elven, Jörg Schwarz & Susanne Maria Weber, Anja Franz, Svea Korff & Kolja Briedis, Regina Soremski, Francesca Ialuna, Nicolle Pfaff, Zuzanna Preusche, Jessica Schwittek & Katharina Wagner sowie im Debattenteil Beiträge von Sebastian Appel & Sandra Elisath, Bernhard Schmidt-Hertha, Sabrina Schenk, Harm Kuper, Stephanie Simon, Svenja Marks & Doris Wittek und dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Zudem enthalten sind Berichte aus den Sektionen und Personalia.
Das Heft steht hier im open access zur Verfügung.

Stellungnahme des Vorstands der DGfE zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Befristungsrechts für die Wissenschaft

Im Rahmen der Verbändebeteiligung zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Befristungsrechts für die Wissenschaft (Referentenentwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 5.6.2023) hat der Vorstand der DGfE eine Stellungnahme abgegeben. 
Stellungnahme als Download | Juli 2023

BMBF Forschungsförderung – Unklarheiten, Verzögerungen, Streichungen

Anfrage des DGfE-Vorstands an die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger | August 2022

Kommentar des Vorstandes der DGfE zum Ukrainekrieg

Wir bekräftigen unsere klare Verurteilung des mittlerweile ein Jahr andauernden Angriffskrieges der russischen Regierung und erkennen das Recht der Ukraine auf militärische Selbstverteidigung an. Wir sehen mit großer Sorge die zerstörerischen Auswirkungen des Krieges auf die Zivilgesellschaft und die betroffenen Menschen, die auch mit großen Einschränkungen für Lern-, Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern und Jugendlichen und für pädagogische Handlungsfelder verknüpft sind. Zugleich sind wir uns der begrenzten Möglichkeiten der direkten Einflussnahme durch die DGfE auf das Kriegsgeschehen in der Ukraine sehr bewusst.
Wir sehen auch, dass die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den Ukrainekrieg nicht zu einer Abblendung weiterer Krisenherde, Konflikte und kriegerischer Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt führen darf. Insgesamt verstehen wir unser Statement als klares Bekenntnis für gewaltfreie Konfliktlösungen und für eine Solidarisierung mit allen Gegner:innen dieses Angriffskrieges. Wir bekräftigen daher unseren Aufruf, nach Möglichkeit alle Betroffenen des Ukrainekrieges zu unterstützen.
Der Vorstand der DGfE, Januar 2023

Unterstützung geflüchteter Wissenschaftler:innen

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst | DAAD
    Der DAAD möchte Studierenden und Graduierten aus der Ukraine Deutschlandaufenthalte ermöglichen. Hier werden Unterstützungsangebote von Partnerinnen und Partnern sowie von internationalen Hochschulen für Studierende und Forschende aus der Ukraine gebündelt zur Verfügung gestellt.
  • Netzwerk für ukrainische Wissenschaftler:innen | Сеть для украинских ученых в Германии и Австрии
  • #Science for Ukraine
    Über die Website https://scienceforukraine.eu können Angebote (u.a. Stellenangebote, Finanzierung, Unterbringung) für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine gelistet werden.
  • Petition SCIENCE IN ACTION - Solidarität für (flüchtende) Menschen (in) der Ukraine (und darüber hinaus)

Stellenmarkt Bildung und Tagungskalender
des Deutschen Bildungsservers

Sie finden den Stellenmarkt Bildung unter http://www.bildungsserver.de/jobboerse/. Stellenangebote und -gesuche können Sie HIER in Kooperation mit der DGfE auf dem Deutschen Bildungsserver veröffentlichen. 

Den Veranstaltungskalender finden Sie auf der Seite http://www.bildungsserver.de/termine/dgfe/ des Deutschen Bildungsservers. Ihre Tagung können Sie HIER veröffentlichen.