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Vorstandswahl 2024

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung 2024, die am 12. März 2024 stattfinden wird, erfolgt die Vorstandswahl für die Amtsperiode 2024 bis 2026.
Besetzt werden müssen vier Plätze im Vorstand und das Amt der:des Vorsitzenden. Vorstandsmitglieder werden für vier Jahre gewählt und die:der Vorsitzende für eine Amtsperiode (zwei Jahre).
Der Vorsitz von Anja Tervooren und die Amtszeit von Birgit Althans, Rolf-Torsten Kramer, Bernhard Schmidt-Hertha und Tanja Sturm enden regulär 2024. Die Amtszeit von Elke Kleinau und Christine Wiezorek dauert weitere zwei Jahre.

Informationen zur Wahl

  • Kandidat:innen können der Geschäftsstelle bis zum 12.03.2024 genannt werden.
  • Die Nominierungsfrist endet mit der Mitgliederversammlung am 12.03.2024, da sich dort satzungsgemäß alle Kandidat:innen vorstellen.
  • Wahlzeitraum: 25.03.2024 bis 21.04.2024
  • Stimmberechtigt sind satzungsgemäß alle ordentlichen und assoziierten DGfE-Mitglieder sowie Fördermitglieder, die 60 Tage vor der Wahl registriert sind.
  • Mitglieder, von denen eine funktionierende Mailadresse vorliegt, stimmen per Onlinewahl ab. Die übrigen geben ihre Stimme per Briefwahl ab. Wer darüber hinaus trotz funktionierender Mailadresse per Briefwahl abstimmen will, gibt bitte bis 01.03.2024 Susan Derdula-Makowski unter buero@dgfe.de Bescheid.
  • Die Mitglieder, die per Onlinewahl abstimmen, erhalten personalisierte, anonyme Zugangsdaten. Die Mitglieder, die per Briefwahl abstimmen, erhalten die Unterlagen per Post.
  • Die Wahl der:des Vorsitzenden und die Wahl des Vorstands erfolgen getrennt voneinander. Jedes Mitglied hat eine Stimme für die Wahl der:des Vorsitzenden und 4 Stimmen für die Wahl des Vorstands. Stimmen können nicht kumuliert werden.
  • Die Auszählung der Briefwahlstimmen in Anwesenheit des Wahlausschusses wird am 26. April 2024 stattfinden. 
  • Das Ergebnis der Vorstandswahl 2024 wird nach Auszählung der Briefwahlstimmen bekannt gegeben.
  • Mitglieder des Wahlausschusses 2024 sind Prof. Dr. Bettina Hünersdorf, Prof. Dr. Friederike Schmidt und Dr. Mandy Singer-Brodowski.  
  • Bitte informieren Sie sich hier über die Wahlordnung.
     

Nominierte für die Wahl der*des Vorsitzenden
 

Prof. Dr. Michael Schemmann

Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität zu Köln

Nach der Promotion und Habilitation an der Ruhr-Universität Bochum habe ich von 2008 bis 2013 zunächst die Professur für Weiterbildung an der Justus-Liebig-Universität Gießen inne gehabt bevor ich 2013 an die Universität zu Köln gewechselt bin. Ich forsche u.a. zu Organisationen und Struktur der Weiterbildung, zu Alphabetisierung und Grundbildung sowie zu Steuerung und Governance der Weiterbildung.

Angesichts des Erstarkens rechter Parteien sehe ich dem Wahljahr 2024 und den drei Landtagswahlen mit großer Sorge entgegen. Die Entwicklungen in Spanien, Italien, Ungarn, der Slowakei und zuvor auch in Polen zeigen, dass mithin auch die Wissenschaftsfreiheit bei Wahlsiegen rechter Parteien bedroht ist. Die ist jedoch für die Erziehungswissenschaft mit ihrer immensen gesellschaftlichen Bedeutung unerlässlich. Mit meiner Kandidatur verbinde ich das Ziel, unsere Fachgesellschaft gegen solche möglichen Tendenzen aufzustellen und uns gemeinsam für die Wissenschaftsfreiheit einzusetzen.
Ebenfalls mit Sorge betrachte ich die Entwicklung der rückläufigen Studierendenzahlen. Diese können für einige Standorte existentielle Probleme aufwerfen. Zugleich studieren mittlerweile 10% der Studierendenschaft an privaten Hochschulen, Tendenz steigend. Mit meiner Kandidatur verbinde ich das Ziel, Strategien zu entwickeln, um einerseits an allen Standorten, an denen das Studium der Pädagogik und der Erziehungswissenschaft angeboten wird, den im Kerncurriculum abgebildeten Standard zu gewährleisten und andererseits möglicherweise bedrohte Standorte zu unterstützen.
Darüber hinaus möchte ich die überaus erfolgreiche Vorstandsarbeit mit verschiedensten Projekten weiterführen, um so auch Kontinuität zu gewährleisten. Ferner möchte ich den Austausch zwischen den Sektionen und Kommissionen unterstützen und befördern. Schließlich ist es mir ein Anliegen, dass sich unsere Fachgesellschaft auch weiterhin so entwickelt, dass sie allen Mitgliedern in den unterschiedlichen Karrierephasen gerecht wird.
 

Nominierte für die Wahl von vier Vorstandsmitgliedern

(in alphabetischer Reihenfolge)
 

Prof. Dr. Thorsten Fuchs

Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Universität Koblenz

Studium der Diplom-Pädagogik an den Universitäten Koblenz-Landau und Wuppertal sowie Lehramt (L2) mit den Unterrichtsfächern Deutsch und Ethik in Gießen. Promotion 2010. Professor in Koblenz seit 2017. Arbeitsschwerpunkte: Theorie und Empirie von Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisations-prozessen, qualitative Bildungs- und Biographieforschung, historisch-systematische Grundlagen der Pädagogik, Jugend- und Familienforschung, Studienabbruch/-wechsel als biographische Bildungsentscheidung.

Meine Motivation für die Kandidatur im Vorstand gründet auf meinem kontinuierlichen Engagement für die Fachgesellschaft in den vergangenen Jahren. Während meiner Zeit als Sprecher der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft (2021–2023) sowie Vorsitzender der Kommission Qualitative Bildungs- und Biographieforschung (2018–2022) haben mich nicht nur Fragen nach zentralen erziehungswissenschaftlichen Begriffen, aktuellen Gegenstandskonstruktionen in Anbetracht gesellschaftlicher Transformationsdynamiken (u.a. Digitalität) sowie erfahrungsreflexiven Anschlüssen im Sinne einer theoretischen Empirie beschäftigt. Es waren auch die Herausforderungen rund um die disziplinpolitische Lage, der Themenkomplex Archivierung und Sekundärnutzung von Forschungsdaten sowie die langfristigen Folgen aus der Corona-Pandemie für erziehungswissenschaftliche Forschungsbeiträge, die mich thematisch sowie durch Stellungnahmen oder Beiträge im Mitteilungsheft der DGfE umgetrieben haben. Der rege Austausch mit anderen war hierbei unerlässlich. Diesen Austausch weiter zu intensivieren im Sinne einer Arbeit an Querschnittsthemen und der Beförderung sektionsübergreifender Dialoge ist mir ein äußerst wichtiges Anliegen. Im Vorstand möchte ich mich gerne der angestoßenen Debatte um Stärkung der theoretischen Grundlagen (Stichwort: Theoriequalifizierung) widmen, genauso aber auch daran arbeiten, die Summer School zu qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden als Angebot einer Gewinnung von Forschungsexpertise für Wissenschaftler*innen in Qualifizierungsphasen konzeptionell weiterzuentwickeln. Schließlich gilt mir nach den Vorarbeiten der disziplinären Verständigung über curriculare Inhalte und Strukturen zum Kerncurriculum Erziehungswissenschaft die anstehende Umsetzungsarbeit als weiterer zentraler Punkt der Agenda. 
 

Prof. Dr. Anja Hackbarth

Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Diagnostik, Förderung und Didaktik bei Lern- und Entwicklungsbeeinträchtigungen, Universität Bielefeld

Bevor ich 2016 an der Goethe-Universität promoviert wurde, habe ich mich 10 Jahre als Lehrerin (im Bereich der Sonderpädagogik) mit Fragen von Unterrichts- und Schulentwicklung auseinandergesetzt. 2017 wechselte ich als Juniorprofessorin (für Schulforschung/Inklusion) an die Universität Mainz, seit 2022 bin ich in Bielefeld als Professorin für Erziehungswissenschaft v.a. im Studiengang der Integrierten Sonderpädagogik tätig.

Ich forsche zu Fragen von Inklusion und Exklusion, wobei mich insbesondere Differenz-konstruktionen in Schule und Unterricht, das Verhältnis von fachlicher und sozialer Teilhabe sowie Fragen einer diskriminierungssensiblen Professionalisierung interessieren. In der DGfE gehöre ich den Sektionen Schulpädagogik und Sonderpädagogik an, seit 2020 bin ich im Vorstand der Sektion Sonderpädagogik aktiv. Zugleich beteilige ich mich in der AG Inklusionsforschung an der Weiterentwicklung von Inklusion als Querschnittsthema der Erziehungswissenschaft. In diesem Zusammenhang engagiere ich mich für den sektionsübergreifenden Austausch um eine erziehungswissenschaftliche Perspektivierung von Inklusion und Exklusion, das unter Berücksichtigung der relevanten gesellschaftlichen Kontexturen. Eine Konkretisierung dieser Auseinandersetzung stellt für mich die Sensibilisierung für Barrierefreiheit, Diskriminierungs- und Machtkritik dar, was ich als relevante Themen der Erziehungswissenschaft verstehe und vertiefen möchte. Eine erziehungswis-senschaftlich fundierte Kommunikation und Vernetzung mit den auch internationalen Fachgesellschaften, Verbänden und Gewerkschaften halte ich gerade bezogen auf diese Themen in den aktuell herausfordernden Zeiten für überaus wichtig. Hierzu möchte ich gerne einen Beitrag leisten. Ein Anliegen wäre mir auch, innerhalb der DGfE noch weiter auszuloten, wo Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen passende Gelegenheiten der Mitbestimmung, Unterstützung und Anerkennung erhalten können.
 

Prof. Dr. Sandra Hofhues

Professorin für Mediendidaktik an der FernUniversität in Hagen

Interdisziplinäres BA-/MA-Studium „Medien und Kommunikation“ mit Schwerpunkt Medienpädagogik an der Universität Augsburg. Promotion 2012. Professorin in Hagen seit 2020, zuvor Juniorprofessorin und unterschiedliche weitere wissenschaftliche Stationen in Hamburg, Heidelberg, Friedrichshafen und Köln. Arbeitsschwerpunkte: Mediendidaktik unter Bedingungen von Digitalisierung und Digitalität, dokumentarische Medien- und Organisationsforschung, Studierendenforschung.

Digitalisierung als Megatrend betrifft im besonderen Maße auch die Erziehungswissenschaft. Das Nachdenken darüber, welche Auswirkungen diese auf unser Fach hat, motiviert mich als Professorin für Mediendidaktik zur Mitarbeit im kommenden DGfE-Vorstand (2024-2028).

Dabei vertrete ich eine Sicht auf Mediendidaktik, die nach Verwicklungen zwischen Pädagogik hier und Technik dort fragt und in der Medienpädagogik als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft verankert ist. Ich nehme technische Entwicklungen also wahr und befasse mich mit den Logiken, die sie adressieren, wenn sie als Technologien unseren Alltag und damit z. B. auch Bildung und Lernen mitbestimmen (Stichwort: ChatGPT). Gesetzt des Falls, dass Digitalisierung auf der Vorderbühne die Bedeutung von Fächerstrukturen befragt und einzelne Handlungsweisen auf den Prüfstand stellt, bin ich allerdings auch überzeugt davon, dass die Erziehungswissenschaft als Disziplin und Profession nicht bloß in Abhängigkeitsstrukturen und nicht in Sichtweite des nächsten Medienphänomens gedacht werden sollte. Ich halte es daher für eine gemeinsame erziehungswissenschaftliche Aufgabe, nicht nur mit Blick auf Technologien Position zu beziehen.

Der Schulterschluss der Sektionen wird erforderlich, um mit Blick auf Digitalisierung zu vielfältigen eigenen Perspektiven aus Sicht der Erziehungswissenschaft zu gelangen. Aushandlungsprozesse zu begleiten ebenso wie Handlungs- und Gestaltungsoptionen zusammen zu avisieren, dass auch künftige Erziehungswissenschaftler_innen auf ihre Zukunft „vorbereitet“ werden können, ist mir nicht zuletzt eine Herzensangelegenheit.
 

Prof. Dr. Ingrid Kunze

Universität Osnabrück, Institut für Erziehungswissenschaft

Promotion an der Universität Leipzig; Habilitation an der Universität Hamburg; seit 2002 Professur für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Allgemeine Didaktik an der Universität Osnabrück; 2006-2010 Vorsitzende der DGfE-Kommission Schulforschung und Didaktik; Arbeitsschwerpunkte: Unterrichtsentwicklung, Allgemeine Didaktik, individuelle Förderung, Lehrkräftebildung und -professionalisierung

Die sehr gewinnbringenden Erfahrungen aus der langjährigen Mitarbeit in der Sektion Schulpädagogik motivieren mich dazu, diese in die Vorstandsarbeit einzubringen und damit Mitverantwortung für die Fachgesellschaft zu übernehmen. Aufgrund meiner Arbeitsschwerpunkte und aktuellen Forschungsprojekte ist es mir wichtig, dass im wissenschaftlichen Diskurs Fragestellungen, die mit schulischer Bildung und Erziehung und der Weiterentwicklung von Bildungsinstitutionen zusammenhängen, gebührende Aufmerksamkeit finden. Dafür sind die Kooperation verschiedener Teildisziplinen und die Berücksichtigung unterschiedlicher theoretischer und methodischer Zugänge unabdingbar, die durch die DGfE zu stärken sind. Ausgehend von dem Verständnis, Forschung und Lehre zu verbinden, ist mir der Beitrag der Erziehungswissenschaft zu einer wissenschaftlich fundierten Aus-, Fort- und Weiterbildung, die eine zukunftsgerichtete Professionalisierung unterstützt, besonders wichtig. Hierzu kann ich Erfahrungen in der Konzipierung, Weiterentwicklung und Erforschung von Studiengängen der Lehrkräftebildung einbringen. Unsere Fachgesellschaft kann wichtige Beiträge dazu leisten, dass die Erziehungswissenschaft im öffentlichen Diskurs und im pädagogischen Feld gehört wird und ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Ein Anliegen ist mir, wie in meiner Arbeit als Hochschullehrerin, die Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Qualifikationsphasen. In der Vorstandsarbeit würde ich mich zudem für die arbeitsteilige Kooperation mit dem Erziehungswissenschaftlichen Fakultätentag engagieren.
 

Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha

Ludwig-Maximilians-Universität München

Magisterabschluss, Promotion und Habilitation im Fach Pädagogik; 2012-2020 Professur an Universität Tübingen; seit 2020 Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung an LMU München; DGfE-Mitglied seit 2004, im Vorstand seit 2020; Forschungsschwerpunkte: Erwachsenenbildung, Berufliche Bildung, Medieneinsatz in Bildungskontexten, Bildungsabbrüche

Als Erziehungswissenschaftler repräsentiert die DGfE meine Fach-Community und ich möchte weiter zur Entwicklung der Fachgesellschaft beitragen. Als Vorstandsmitglied war ich u.a. für die Herausgabe des Mitteilungsheftes „Erziehungswissenschaft“ verantwortlich.
Drei Handlungsfelder sind mir auch zukünftig ein besonderes Anliegen:

Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen: In den letzten Jahren habe ich an verschiedenen Gesprächsrunden mitgewirkt, ein EW-Themenheft zu dem Thema mitherausgegeben und konnte eine Befragung von Wissenschaftler:innen in Qualifizierungsphasen mitgestalten. Mir ist es wichtig, datenbasiert auf die Probleme wissenschaftlicher Karrieren in unserem Fach innerhalb und außerhalb der DGfE aufmerksam zu machen.

Datenreport: Seit 2008 arbeite ich regelmäßig an der Erstellung des Datenreport Erziehungswissenschaft mit und würde diese Aktivität gerne auch als Mitglied des DGfE-Vorstands fortsetzen. Wichtig ist mir, dass alle DGfE-Mitglieder Zugriff auf aktuelle Daten zu Studierenden, Personal oder Finanzierung unseres Faches haben sowie mittel- und langfristige Veränderungen in der Disziplin dokumentiert und kommuniziert werden.

CHE-Ranking: Das CHE arbeitet bei der Erstellung von Studiengangsprofilen in manchen Feldern eng mit dem jeweiligen Fach zusammen. Gerne würde ich mich für eine deutlich bessere Anpassung des CHE-Rankings an die Strukturen und Logiken der Erziehungswissenschaft einsetzen. Ziel muss hier eine transparente und faire Abbildung der unterschiedlichen Profile erziehungswissenschaftlicher Fachbereiche sein.